07 Februar 2007

Carretera Austral

Nach etwas Erholung in einer einigermassen gemütlichen Unterkunft geht es weiter Richtung Norden.
Die Natur ist wunderschön und bringt viel Abwechslung; und erinnert uns doch sehr an Europa. Nur die Carretera Austral lässt uns nicht so viel Zeit zum kucken; etwas zu lange in den Rückspiegel oder nach links oder rechts gekuckt – und schon wieder ein Schlagloch, dass meine alte GS erzittern lässt.
In Chaitén angekommen buchen wir die Fähre für den nächsten Tag, bevor wir uns im Casa Hexagon einquartieren. Diese ‚falsche’ Reihenfolge verunmöglicht es uns, noch ein paar Tage in diesem Idyll zu bleiben. Der Oregamikünstler Stefan hat sich hier nach langer Planung und sorgfältigem Aussuchen des Standortes ein richtig tolles Haus mit Gästezimmern gebaut, ganz aus Holz, im Sechseck um einen Baumstamm.
Dafür wurden wir dann am nächsten Morgen mit der nächsten Herausforderung konfrontiert. Nachdem sich die fünf Fähr-Seemänner mit ihren verschiedenen Anweisungen betreffend Befestigung unserer Motorräder nicht einig werden konnten, bockten wir meine GS auf den Hauptständer auf. Und ich suchte dann ganz schnell nach etwas zum unterlegen; das Federbein gab plötzlich jede Menge Öl von sich. So hat es nach dem Gabelsimmerring, der vor ein paar Tagen seinen Dienst quittiert hat, auch noch das hintere Federbein erwischt. Offenbar sind die über 1000 km Schotter (und Schlaglöcher) und der Tachostand von 105'000 km nicht ohne Folgen geblieben.

Aber vielleicht ging das Federbein auch beim letzten Unfall schon kaputt; entweder ein Touri aus Santiago mit Mietauto oder ein Einheimischer hat wohl die Carretera Austral mit einer Rallypiste verwechselt und dreschte in ‚weit übersetztem’ Tempo kurvenschneidend und schon bald im gegenüberliegenden Strassengraben – sprich auf meiner Seite – um die unübersichtliche Kurve. Mir blieb noch knapp ein Abgang ins Grünzeug übrig und auch Steffen hatte so seine Mühe am schlitternden Chevrolet Corsa vorbeizukommen.
Zum Glück kam grad ein Radfahrer (ein deutscher Zimmermann auf Wanderschaft) vorbei, und half uns meine alte Kuh zu bergen. Zum Glück war nicht er an meiner Stelle oder ein anderes Auto oder ein LKW.... das angeknackste Rippchen (dieses Mal ist es eines auf der linken Seite....) macht aber immer noch regelmässig auf sich aufmerksam...

Auf der Insel Chiloé, wo uns die Fähre hinbrachte, konnten wir betreffend Motorrad-Reparatur nicht viel ausrichten; wir genossen in einem weiteren ‚recommended Chilenian Hostal’ pfannenvoll Miesmuscheln und Fisch (schon mal Baracuda gegessen?!?).

Inzwischen sind wir in Puerto Varas (ca. 100 km südlich von Osorno) 'einquartiert' und das von Steffen vor unserer Abfahrt bei ebay ersteigerte Federbein ist bereits mit DHL Express unterwegs. Puerto Varas ist für chilenische Verhältnisse schon sehr touristisch – und teuer. Täglich treffen wir hier Deutsche und Schweizer, die zum Wandern hierherkommen. Zurzeit ist das Wetter aber so, dass wir den Vulkan Osorno noch nicht sehen konnten. Es geht auch immer ziemlich Wind und es regnet immer wieder. So faulen wir ziemlich rum und finden endlich Zeit, unsere Reisefotos von Peru bis Ushuaia mal in Ruhe anzusehen. Ab und zu klappt auch das Wireless Lan vom Hostal und wir ‚überwinden’ uns ;-) wieder mal ein Lebenszeichen von uns zu geben und freuen uns über Mails.

Comments:
Hallo Weltenbummler!
Sind gerade aus dem Skiurlaub nach Hause gekommen(leider nur eine Woche). Haben Eure Karten bekommen, unsere Kinder und wir haben uns sehr darüber gefreut. Ganz gespannt haben wir gleich Euer Tagebuch gelesen. Man kann nur sagen bei Euch ist immer was los. Übrigens, Steffen, alle sind Ski gefahren,aber keine Arbeit für Dich (lach), alle Kreuzbänder oder was es sonst noch für Innerreien gibt sind i.O. Kommt heil wieder, bis bald.
Die wilden Sechs.

PS: Jetzt fehlt bei uns nur noch Einer dem die Kunst des Ski-fahrens
bei gebracht werden muss.
 
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